Ausgangssituation in der Samtgemeinde Fürstenau im Jahr 2006 |
Um die Übertragbarkeit des in Barnstorf erarbeiteten Verfahrens zu gewährleisten, sollten die dort ermittelten Ergebnisse in einer zweiten Pilotkommune zur Anwendung kommen. Als Vergleichsstandort wurde die im Landkreis Osnabrück gelegene Samtgemeinde Fürstenau ausgewählt, die sowohl hinsichtlich ihrer Einwohnergröße (16.500 EW) und ihrer Lage im ländlichen Raum weitgehend mit der Samtgemeinde Barnstorf vergleichbar ist. Die demographische Entwicklung hatte sich in Fürstenau lange Zeit besser entwickelt als in der Samtgemeinde Barnstorf. Seit 2006 ist aber auch in Fürstenau die Bevölkerungszahl rückläufig. Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Migrationsverhalten der letzten Jahre lassen erwarten, dass die Bevölkerung bis zum Jahr 2020 um 2 % schrumpfen wird. Die Arbeitsmarktsituation in der Samtgemeinde Fürstenau ist noch sehr viel kritischer als in Barnstorf. Mit dem Freizug der Fürstenauer Pommernkaserne bis Ende 2007 stand man hier vor vergleichbaren Entscheidungen wie in Barnstorf. Die Konversionsflächen der Standorte unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer Größe und Flächennutzung. Das bebaute Gelände der Pommernkaserne umfasst 35 ha. Dazu gehört außerdem ein rd. 300 ha umfassender Standortübungsplatz. Aber auch hinsichtlich der naturräumlichen Ausstattung, dem Planungsstand und der städtebaulichen Einbindung sind die beiden Standorte sehr unterschiedlich. Die Kaserne in Fürstenau erhielt zwar von der Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH (Gebb) eine vergleichsweise gute Bewertung für die Vermarktung, doch auch hier bestand die Angst vor den nachteiligen Auswirkungen des Abzugs der Soldaten. Dieser „Leidensdruck“ bot einen sehr guten Anlass, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Zwar gab es in Fürstenau vor Beginn des REFINA-Forschungsprojektes schon einen Agenda 21-Prozess, dessen Akteure waren aber zu einem großen Teil nicht mehr aktiv. |