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Ausgangssituation in der Samtgemeinde Barnstorf im Jahr 2006 PDF Drucken E-Mail

Ausgangspunkt für das Projekt „Gläserne Konversion“ war die Nachnutzungsproblematik der Hülsmeyer-Kaserne in der Samtgemeinde Barnstorf.

Die Samtgemeinde Barnstorf befindet sich mit 12.100 Einwohnern im Landkreis Diepholz zwischen Osnabrück und Bremen, abseits der Mittel- und Oberzentren und der Bundesautobahnen. Sie zählt zu den schrumpfenden Gemeinden am Rande des stark wachsenden „Oldenburger Münsterlandes“. Sowohl in der Bevölkerungsentwicklung insgesamt als auch hinsichtlich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeigt sich hier nur eine geringe Dynamik. Zu Beginn dieser Dekade entsprach das Bevölkerungswachstum etwa dem Bundesdurchschnitt. Sowohl das produzierende Gewerbe als auch die Dienstleistungen verzeichneten dagegen überdurchschnittliche Wachstumsraten.

Umgebungskarte der Hülsmeyer-Kaserne
Umgebungskarte der Hülsmeyer-Kaserne

Die Hülsmeyer-Kaserne in Barnstorf ist eine in den 60er Jahren errichtete Kaserne von rund 20 ha Größe unweit des Ortskernes des Flecken Barnstorf und der B 51 (Osnabrück – Diepholz - Bremen) als überregionale Verkehrsanbindung. Ende 2005 wurde mit der Kaserne ein militärischer Standort aufgegeben, der nicht nur über einen ausgesprochen modernen Baubestand verfügt, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber in der Region darstellt. Betrachtet man die Zahl der Dienstposten sowie der zivilen Beschäftigten in den ehemaligen Kasernen, werden die ökonomischen Folgen für die Gemeinde recht schnell deutlich: 80 zivile Angestellte entsprachen in Barnstorf fast 4 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, hinzu kommt ein Beschaffungs- und Kaufkraftverlust, der zu weiterem Stellenabbau bei betroffenen Unternehmen führt.


Die Kaserne in Barnstorf wurde mehrfach von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ausgeschrieben und von der Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH (Gebb) als zu vermarktendes Objekt abgelehnt, da sie als nicht lukrativ eingestuft und als sogenannte „C-Fläche“ bewertet wurde.

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Luftbild Hülsmeyer-Park: Gesamtansicht
Das Untersuchungsgebiet ist ländlich geprägt. Über 60% der Samtgemeindeflächen sind Landwirtschaftsflächen, der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist in Barnstorf mit 16% leicht über dem bundesdeutschen Wert (13%). Der laufende Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsflächen liegt demgegenüber mit 2.700 m² pro Einwohner (Stand: Dez. 2005) weit über dem Vergleichswert einer Großstadt und auch weit über dem Bundeswert.

Luftbild der Hülsmeyer-Kaserne zur Zeit der militärischen Nutzung (freigegeben durch die Samtgemeinde Barnstorf)
Luftbild der Hülsmeyer-Kaserne zur Zeit der militärischen Nutzung

Zum Vergleich: In Hannover lag der Flächenverbrauch im Dezember 2005 bei 271 m² pro Kopf!

Vor diesem Hintergrund, wurde die Konversion der „Hülsmeyer-Kaserne“ als Anlass genommen, um  der Kommune den Einstieg in die Themen Flächeninanspruchnahme und Flächenmanagement zu erleichtern. Damit sollte ein Prozess in gang gesetzt werden, der zu einer wirklichen Auseinandersetzung damit und zur tatsächlichen Umsetzung von nachhaltigem Flächenmanagement führen sollte.

Vor Beginn des REFINA-Forschungsvorhabens erfolgte die Beteiligung der Bevölkerung in der Samtgemeinde Barnstorf durch Rat und Verwaltung lediglich in dem gesetzlich geforderten Umfang.

(Daten-Quelle: NLS. – Berechnungen des NIW)

 

Gläserne Konversion

wird gefördert aus Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BmBF):
BMBF
im Rahmen des Forschungsvorhabens REFINA:
Refina
www.refina-info.de