Samtgemeinde Barnstorf 2009 |
Vor Beginn des REFINA-Projektes erfolgte die Beteiligung der Bevölkerung in der Samtgemeinde Barnstorf durch Rat und Verwaltung lediglich in dem gesetzlich geforderten Umfang. Durch die „Gläserne Konversion“ konnte ein EinwohnerInnenbeirat bzw. Bürgerforum als freiwilliges informelles Beteiligungsgremium eingerichtet werden. Seit März 2009 liegt ein Ratsbeschluss vor, der dieses Gremium als offizielle Institution in der Samtgemeinde verankert. Künftig unterstützt das Bürgerforum die Räte und dient als Bindeglied zwischen Rat, Verwaltung und Einwohnerinnen und Einwohnern. Darüber hinaus hat der Samtgemeinderat auch das kommunale Leitbild verabschiedet und einen Grundsatzbeschluss zur Einführung eines Nachhaltigen Flächenmanagements gefällt. Der künftige Bedarf an Flächen wird nunmehr grundsätzlich durch Innenentwicklung, Flächenrecycling sowie Umnutzung gedeckt. Zahlreiche Veranstaltungen zum Thema „Flächensparen“ haben zu einer Bewusstseinsveränderung in Rat, Verwaltung und Bevölkerung geführt. Ergebnisse daraus sind die Aufträge an die Verwaltung, ein Brachflächen- und Baulückenkataster aufzustellen, eine Bestandserhebung hinsichtlich der Altersstruktur der Hausbewohner durchzuführen und ein Förderprogramm für die Sanierung von Altbauten zur Innenverdichtung zu erarbeiten. Erst kürzlich hat die Samtgemeinde einen bundesweiten Wettbewerb für ein innovatives Straßenbeleuchtungskonzept gewonnen. Sie beteiligt sich außerdem an dem „5.000 Rathäuser-Programm“, für Untersuchungen zur CO2-Minimierung in Deutschlands Rathäusern. Heute ist der gesamte Komplex der ehemaligen Hülsmeyer-Kaserne bis auf zwei Gebäude vermarktet. Ein weiteres Gebäude wird möglicherweise noch in diesem Jahr veräußert werden können. Auch für die Sporthalle auf dem Gelände gab es bereits eine Anfrage für eine gewerbliche Nutzung. Mit dem neu eingerichteten Info-Zentrum auf dem Gelände des Barnstorfer Umwelt-Erlebnis-Zentrums (BUEZ) wird sichergestellt, dass das Thema „Nachhaltiges Flächenmanagement“ auch über das Forschungsprojekt hinaus Gesprächsthema bleibt. Interessierte können sich hier im persönlichen Gespräch und anhand umfangreichen Anschauungsmaterials und bei Aktionen über das Projekt „Gläserne Konversion“ informieren. Das Info-Zentrum wird zukünftig als gemeinnützige GmbH mit dem Schwerpunkt Umweltbildung auf dem BUEZ-Gelände weiter bestehen. Geplant ist allerdings ein Neubau auf dieser ehemaligen Industriebrache (Gasreinigungsanlage), in dem das Info-Zentrum dann seinen endgültigen Platz haben wird. Hätte es das Forschungsprojekt nicht gegeben, wäre die Reduzierung des Flächenverbrauchs heute kein Thema in Barnstorf. Auch der Verkauf der Hülsmeyer-Kaserne wäre nach Ansicht des Samtgemeindebürgermeisters so schnell und erfolgreich sicher nicht abgelaufen. Insbesondere die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger hat die Vermarktung massiv unterstützt. Denn neben der Presseberichterstattung war die Mund-Zu-Mund-Propaganda entscheidend für den Verkauf. Dazu hat der „Kasernenfrühling“ entscheidend beigetragen. |